Vor etwas über 30 Jahren präsentierte Porsche auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt am Main die serienreife Version des auch gerne als Über-Porsche bezeichneten Typs 959, der aufgrund seiner aus damaliger Sicht absoluten Hightech-Ausrüstung als die Spitze des technisch Machbaren galt. Hugo Ripert und sein Team vom Kleinserien-Label Spark haben ein wunderschönes Modellauto dazu herausgebracht, das aus Resine-Kunststoff gefertigt wurde und in der für Porsche klassischen Farbe Indischrot zu den Sammlern rollt. Das Modell ist im Fachhandelsprogramm von Spark unter der Artikelnummer S4477 zu haben und kostet 54,95 Euro. Türen und Hauben bleiben wie in dieser Baugröße üblich verschlossen, doch der Attraktivität des Modells tut das keinen Abbruch.
Technik-Features des 959
Zum 30. Geburtstag des Über-Porsches hatte das Porsche-Museum in Stuttgart eine Sonderschau rund um den 959 veranstaltet, die bis zu Beginn dieses Jahres zu sehen war. Mit der Ausstellung erinnerte der Sportwagenhersteller daran, welche Technik-Highlights der Sportwagen mit dem markanten Heckflügel 1986 bis 1988 schon zu bieten hatte. Der Biturbo-Boxermotor mit wassergekühlten Zylinderköpfen und Registeraufladung, das elektronisch geregelte Fahrwerk und das elektronisch gesteuerte, variable Allradsystem waren wegweisend; ebenso wie die aerodynamisch optimierte Karosserie nahmen sie die Zukunft um Jahre vorweg. Diese Verbindung aus Spitzentechnologie, Rennwagen-Fahrleistungen und Alltagstauglichkeit war zur damaligen Zeit einmalig.
Nur 292 Stück wurden in Serie von diesem besonderen Fahrzeug gebaut. Die meisten in der Komfort-Version, deren Sechszylinder-Boxermotor mit doppelter Turbobefeuerung aus 2,9 Litern Hubraum 331 kW / 450 PS holte. 29 Exemplare wurden als 959 S verkauft und leisteten 387 kW / 525 PS. Als erster Serien-Pkw hat der 959 eine Registeraufladung mit 2 parallel geschalteten, wassergekühlten KKK-Turboladern samt Ladeluftkühlern – bis dahin war das für Otto-Motoren einzigartig. Der Motor besitzt 2 obenliegende Nockenwellen pro Zylinderreihe mit 4 Ventilen je Zylinder. Die Zylinder selbst sind in alter Porsche-Tradition noch luftgekühlt; die Zylinderköpfe jedoch wassergekühlt. Die Auslassventile besitzen eine Natriumfüllung zur besseren Wärmeableitung.
Materialien aus dem Flugzeugbau
Das maximale Drehmoment bezifferte Porsche mit 500 Newtonmetern (Nm). Das Antriebsaggregat benötigte eine ebenfalls maximal vorstellbare, sagenhafte Ölfüllung von 18 Litern, weil in der Bugschürze der Ölkühler untergebracht war. Darüber hinaus wurde beim 959 die aus dem 911 bekannte Trockensumpfschmierung verbaut. Einspritzung und Zündung werden von einer Motronic von Bosch gesteuert. Gänge gewechselt wurde per Sechsgang-Handschaltgetriebe. Die Produktion wendete damals im Karosseriebau Techniken aus der Flugzeugindustrie an. So wurden das Dach, die Kotflügel und der Heckbereich aus mit Aramidfasern verstärktem Kunststoff, die Frontschürze aus Polyurethan und die Fronthaube sowie die Türen aus Aluminium hergestellt.
Die Komfortversion hatte all diejenigen Goodies, auf die die Sportversion aus Gründen der Gewichtsersparnis verzichten musste: Es entfielen Niveauregulierung des Fahrwerks, Klimaanlage, Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber und die Rücksitze. Der Porsche 959 beschleunigte in 3,7 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer und erreichte nach 13,3 Sekunden die 200er-Marke. Die Spitzengeschwindigkeit beträgt 317 Kilometer pro Stunde. Wer also Sportwagen sammelt, die Geschichte geschrieben haben, der kommt am Porsche 959 von Spark und anderen Anbietern nicht vorbei. Spark hat die Anmutung des 959 perfekt getroffen, Details wie Scheibenwischer, Blinker und das Rückleuchtenband sehr gut ins Modell umgesetzt. Unsere Note: Eine 2.