Ja, liebe Mitleserinnen und Mitleser, der Frühling ist da! 22 Grad bei Sonnenschein haben die Laune spürbar angehoben. Da seine Liebsten und (!) die Freunde ins Auto packen zu können, um raus in die Natur zu fahren wäre da doch eine schöne Sache, oder? Möglich ist das natürlich mit einem Bus von heute, doch ob ein Ausflug in die Sonne damit so viel Spaß macht wie einst, als ein VW Bus noch rundum verglast gewesen ist und sich Samba nannte? 1959 – dem Jahr, aus dem sich Schuco das Vorbild für sein Modell des VW T1 gezogen hat – war der T1 schon ein Erfolg und die Ausfahrt in den Frühling mit der Sicht durch 23 Fenster ein echter Knaller, da das große Faltdach dazu noch für Cabriolet-Feeling sorgte. Die frische Luft in diesem Maße genießen zu können, zählte von 1951 bis 1967 zum Programm von Volkswagen.
Rückblick: Der Samba oder Microbus Deluxe
Im April 1951 erblickte das auch Sondermodell genannte Fahrzeug namens Samba oder im englischsprachigen Raum als Microbus Deluxe bezeichnete Auto das Licht der Autowelt. 23 Fenster, verchromte Radkappen und Markenembleme, rundum laufende Chromleisten zur Trennung der beiden Farben der Zweifarbenlackierung sowie Röhrenradio und das genannte Faltschiebedach grenzten den Samba-Bus vom Standard-Bully ab. Dachfenster und hintere Eckfenster waren aus 4 Millimeter starkem Plexiglas gefertigt. Genau diese Details hat Schuco exakt in den Maßstab 1:18 übertragen und ein Modell geschaffen, das keine Einzelheit auslässt. Rundum sind alle Türen zu öffnen; bis hin zur Tankklappe. Auch das Dach ist offen und geschlossen darstellbar.
Unglaublich hohe Detailtreue
Das ermöglicht natürlich einen astreinen Einblick in die Serienausstattung des Modells, das das erst 1955 in die Serie übernommene, durchgehende Armaturenbrett perfekt nachbildet. Das dünne Lenkrad, die kleinen Instrumente, die Anmutung der Armaturentafel sowie der Sitze im gesamten Innenraum stimmt perfekt. Diese Feststellung lässt sich auch auf die Außenhaut und den Gesamteindruck des Modellautos übertragen. Auch das gegenüber den Standard-Transportern größere Heckfenster hat Schuco nicht übersehen. Die Sitzanlage im Fahrgastraum verfügt über eine maßstabs- und detailgetreu nachgebaute Möblierung; die Haltegriffe sind farblich vom Sitz abgesetzt. Im Modell gut eingefangen sind auch die Optik des rutschfesten Bodenbelages und der Seitenverkleidungen im Innenraum.
Ein kleiner Motor, die Sicherheitsstreben an den bis August 1963 verbauten Eckfenstern, die Nachbildung des Fahrwerks: Dies alles ist top! Die Bügeltürgriffe außen und Öffner innen, die Scheibenwischer, Außenspiegel – auch dies glänzt alles in Chrom und täuscht etwas darüber hinweg, dass ein Samba seinerzeit eben doch noch nicht so luxuriös ausgestattet war, wie ein Multivan es heute sein kann. Doch das Gefühl von Freiheit und Abenteuer, von Luft und Liebe, von Spiel, Spaß und Spannung, das findet sich im VW Bus von heute ganz sicher nicht mehr wieder. Dafür aber bietet er mehr Sicherheit. Aber die spielt im Maßstab 1:18 keine so große Rolle. Schuco: Das habt Ihr gut gemacht, dafür bekommt Ihr die Note 1+, denn besser kann man ein Modellauto nicht machen.
Produktion des Vorbilds ein Erfolg
Nur in den Frühling fahren, das kann er uns leider nicht. Aber die Stimmung aufhellen, das kann das unter der Artikelnummer 450028400 erhältliche und auf 1.500 Stück limitierte Bus auf jeden Fall. Das Vorbild war bei VW bis zum Generationswechsel 1967 im Angebot, doch mit der Umstellung auf den T2 gab es keinen Nachfolge-Samba. Dabei waren die Produktionszahlen vielversprechend: Im ersten Jahr wurden 269 Einheiten produziert; 1959 waren es 6.241 Exemplare; im letzten Jahr der Herstellung sogar 18.790 Sondermodelle. Der Preis dafür begann 1955 mit 8.475 DM, was einer heutigen Kaufkraft von etwa 20.900 Euro entspricht. Das Modell kostet 174,95 Euro; ein echter, gut erhaltener Samba ist heute nicht unter 50.000 Euro zu bekommen und meist nur in den USA zu finden.