Wenn in einem Beitrag wie diesem von Leder, Chrom und Luxus gepaart mit vielen Pferdestärken die Rede ist, dann denkt man doch eher an eine Luxuslimousine oder einen Sportwagen, oder? Das Team von Mercedes-Benz und der Tochterfirma AMG interpretieren diese Ingredienzien aber auch im Zusammenhang zu einem Auto, das 1979 als reinrassiges Arbeitstier das Licht der Autowelt erblickt hat: Die G-Klasse von Mercedes-Benz. Mittlerweile wurde aus dem bis 1990 produzierten W 460 der W 461 und der W 463; ersterer mit zuschaltbarem Allradantrieb für Arbeitseinsätze bei Kommunalen Aufgaben, der an zweiter Stelle genannte mit permanent angetriebenen 4 Rädern für gehobene Ansprüche der Kundschaft. Genau darauf baut der G 63 AMG auf – fast die Speerspitze der Reihe.
Das französische Modellautolabel GT Spirit hat sich des G 63 AMG in seiner aktuellen Fassung angenommen und bringt im Maßstab 1:18 eine im vornehmen Tenoritgrau lackierte Miniatur der Spitzenklasse. Gefertigt aus Resine-Kunststoff bleiben Türen und Hauben der auf 2.000 Exemplare limitierten Kleinserie zwar geschlossen, doch gibt es dafür traumhaft exakt ausgearbeitete Details zu bestaunen. Details, die den Preis des unter der Artikelnummer GT035 erhältlichen Modells von 99,95 Euro rechtfertigen. Schauen wir uns das Sammlerstück einmal genauer an: Die Karosserie ist in puncto Proportionen und Linienführung so gut getroffen, dass die Anmutung der Miniatur exakt der des Vorbildes entspricht; Kanten und Rundungen sind perfekt ins Modell umgesetzt worden.
Hohe Detailtreue bei der Außendekoration des G 63 AMG in 1:18
Besonders gefällt uns die Ausführung der Gravuren rund um Dach und Verglasung; auch die umlaufende Rammschutzleiste gehört zu den modellbauerischen Glanzleistungen, zumal sie zudem zweifarbig umgesetzt worden ist. Der Chrom darauf findet sich auch rund um den Hauptgrill mit mittig gesetztem Mercedes-Stern sowie den Stoßstangen-Hörnern, dem Schweller und den Abgasendrohr-Blenden. Das Gehäuse für das Reserverad ist gleichfalls rundum verchromt. Die LED-Tagfahrlichtleisten haben die Formenbauingenieure von GT-Spirits ebenfalls korrekt nachgebildet; die Rückleuchten sind transparent rot eingefärbt und ebenso vorbildgerecht, wie die zarte Andeutung der Heckscheibenheizung in der abgedunkelten Verglasung des Fonds.
Im Interieur dann 2 Farben; im kontrastierenden Rot sind die Innenbahnen der Sitze gehalten, die das gesteppte Leder nachbilden. Das findet sich auch an den Türinnentafeln. Keine Frage, dass sämtliche Bedienelemente wie zu heiß gewaschen wirken; gemeint ist, dass sie so vorbildgerecht gestaltet wurden, dass wir meinen, eben geschrumpften Originalen anstatt Miniaturen in 1:18 gegenüber zu stehen: Von uns aus gibt es in diesem Check keinen Anlass zur Kritik an Formtreue oder Anmutung der Bestandteile des Interieurs. Einziger Nachteil: Die Motorhaube bleibt zu, so dass der Sammler vom tollen 400 kW / 544 PS starken V8 nichts zu sehen bekommt. Das Vorbild beschleunigt damit in 5,4 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer.
Der Ausverkauf steht kurz bevor
Das Modell rollt auf verkleinerten Felgen der Bezeichnung AMG 5-Doppelspeichen-Design, 16 Zoll messend, lackiert in Titangrau und Reifen der Dimension 265/70 R 16 tragend. 4 Reifen übrigens nur, denn in den letzten Wochen war viel vom sechsrädrigen Ableger des G 63 AMG die Rede, der als Kleinserien-Pickup für eine Karriere im Kinofilm "Jurassic World" vorgesehen ist. Spitzenmodell der Reihe ist nach wie vor der G 65 AMG, der mit 6,0 aus 12 Zylindern anstatt mit 5,5 Litern Hubraum aus dem V8 daherkommt und 450 kW / 612 PS leistet. Äußerlich aber sind G63 AMG und G 65 AMG nahezu baugleich. Angesichts dieser Zahlen und rückt das Vorbild dann doch eher in Richtung Sportwagen; wer jetzt noch ein Modell davon will, sollte sich beeilen: Die 2.000 Einheiten gehen bereits zur Neige.