Ein Modell der auf 500 Stück limitierten Ausgabe mit der Unterschrift von Stirling Moss oder eines aus der Auflage, die auf 1.500 Einheiten begrenzt ist und nur durch sich selbst an die Legende von 1960 erinnert zu kaufen – das ist die Entscheidung, die die Fans des Modellautos zum Maserati Tipo 61 Birdcage im Maßstab 1:18 treffen müssen. Zur Entscheidungsfindung beitragen wird ein Blick in die Preisliste, denn mit 599,95 Euro ist das signierte und seltenere Modell wesentlich teurer als die mit 349,95 Euro gelistete Standardversion. In beiden Fällen jedoch erhält der Käufer ein exquisites Modellauto, das den sogenannten Vogelkäfig – den aus mehr als 200 schmalen Rohren gefertigten Gitterrohrrahmen – des legendären Rennwagens exakt nachbildet. Wer die Fronthaube öffnet, erlebt eine Modellbausensation.
Modellauto Maserati Tipo 61 im Detail betrachtet
CMC ist seit 20 Jahren als Hersteller hochklassiger Automodelle bekannt. Das Finish und die Verarbeitungsqualität sind im Zusammenspiel mit der Detaillierung so gut, dass wir schon im gestrigen Artikel zum Ferrari 250 GTO festgestellt haben, es nicht mehr benoten zu können, weil es im Vergleich zu allen anderen Produkten einfach zu gut ist. Das gilt auch für die Tipo 61. Wie gesagt, schaut einfach unter die Motorhaube: Dort erwartet Euch eine Nachbildung des um 45 Grad zur Seite geneigten Vierzylindermotors, deren Zylinderkopf stolz den Namen Maserati trägt. Ansaugstutzen, die Benzinleitungen, Kühlwasserschläuche, Schlauchschellen, Schrauben, Muttern und Hitzebleche – mehr Details gibt es nirgends. Die Verkabelung des Motors mit vorbildgerechten Materialien in ebensolchen Farben; einfach klasse!
Vogelkäfig ist Maßarbeit in 1:18
Dabei hat CMC auch Wert darauf gelegt, die Oberflächenstrukturen etwa vom Kühler oder dessen Schläuchen so realitätsnah wie möglich auszulegen. Der Kühlerverschluss ist farblich angepasst, am besten gefallen uns die schon erwähnten Schlauchschellen. Sensationell aber ist auch das Finish des Gitterrohrrahmens, der beim Vorbild genau so stabil gewesen sein soll wie ein Monocoque, aber preiswerter in der Herstellung. Das ist kaum zu glauben wenn man sich die Vielzahl der miteinander zu verschweißenden Rohre anschaut, die CMC perfekt in den Maßstab 1:18 umgesetzt hat. Was auch nicht ganz einfach ist, denn der Formenbau für einen solchen Käfig darf der Sammler im Aufwand nicht unterschätzen. Daher ist CMC als Highend-Label auch vielleicht der einzig wahre Partner zur Verkleinerung eines so hohe Ansprüche stellenden Birdcage.
Zahlen und Fakten zum Vorbild
Vom Vorbild wurden übrigens exakt 22 Stück gefertigt. Der Maserati Tipo 60/61 wurde von der Officine Alfieri Maserati S.p.A. in Modena von 1959 bis 1961 für Kunden gebaut, denn einen Werkseinsatz bei Rennsportveranstaltungen gab es wegen der zu dieser Zeit angespannten wirtschaftlichen Situation des Unternehmens nicht. Tipo 60 ging im Jahr 1959 an den Start; Tipo 61 – das Vorbild zu unserem Modell – 1960. Letztgenannter hatte mit knapp 3,0 Litern Hubraum einen knappen Liter mehr (1.989 vs. 2.890 Kubikzentimeter) zu bieten, als der Tipo 60; die kleinere Version leistete 183 kW / 250 PS, das Vorbild zum Modell dagegen 220 kW / 300 PS. Die Gesamtlänge des bis zu 300 Kilometer pro Stunde schnellen, per Fünfgang-Getriebe geschalteten und 600 Kilo wiegenden Rennwagens betrug 3,8 Meter.
Wer ist Stirling Moss?
Stirling Moss wurde am 17. September 1929 in London geboren und startete zwischen 1951 und 1961 in der Formel 1. Mit 4 Vizeweltmeisterschaften und 16 Grand-Prix-Siegen gilt Moss als der erfolgreichste Fahrer unter denen, die nie Weltmeister wurden. Nach einem Unfall in Goodwood – damals trat er in der Glover Trophy, einem nationalen Rennen der Formel 1 an – beendete er seine Karriere, kann jedoch rückblickend wohl zu den besten Rennfahrern des Jahrhunderts gezählt werden, der mit den unterschiedlichsten Fahrzeugtypen umgehen konnte. Moss gewann im Laufe seiner Karriere Formel-1-Rennen auf Mercedes-Benz, Maserati, Vanwall, Cooper, Lotus sowie bei einem nicht zur WM zählenden Lauf auf Ferguson und zahlreiche Rennen in Sportwagen.
Im Maserati Birdcage siegte er mit Dan Gurney beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1960 sowie eben beim GP Kuba desselben Jahres, dem sich unser Modell widmet. 1999 wurde er von Königin Elisabeth II. als Knight Bachelor in den Adelsstand erhoben und erhielt den Titel Sir. Moss war vorher bereits zum Officer of the Order of the British Empire (OBE) ernannt worden. Ein ganz besonderer Mann also, der sich somit zu recht auf den Modellautos von CMC verewigt, weil er mit diesem legendären Rennwagen auf eine besondere Art und Weise verbunden ist. Und: Er ist der älteste lebende GP-Sieger der Welt.