Das Sprichwort aus dem Titel kennt Ihr sicher alle. Und da nicht alle Modellautos im Maßstab 1:18 das Finish erreichen, das CMC uns bietet, verschiebt sich die Sicht der Dinge oftmals: Im konkreten Fall ist gemeint, dass wir Modellautos in den Himmel heben, weil sie sich im Vergleich zur Masse durch besonders gute Eigenschaften auszeichnen – es aber eben immer noch viel besser geht. Und deswegen rücken wir heute, wie gestern versprochen, den GTO von Ferrari in den Fokus Eurer Aufmerksamkeit. So begeistert wir zuletzt vom BMW M1 beispielsweise auch waren, so weit entfernt ist der Ferrari 250 GTO davon – er ist noch viel besser. Aber Modellautos mit einem Preis von 449,95 Euro sind in der Klasse der Baugröße denn auch etwas seltener, und daher verlieren wir die Spitze des Machbaren eben manchmal aus dem Auge. Was CMC mit dem 250 GTO auf die Räder gestellt hat, ist in der Tat eine Klasse für sich. Schauen wir genauer hin.
Details, die den Fan umhauen
Dass die Linienführung der Karosserie und die Anmutung ihres Looks dem Auftritt des Vorbilds 1:1 entsprechen, das wird in Anbetracht der Details fast zur Nebensache. Schaut Euch alleine die Ansaugtrompeten der Nachbildung des V12 an, der ursprünglich 217 kW / 297 PS aus rund 3,0 Litern Hubraum holte. Die Fahrzeuge, die jedoch einen Motor mit 4,0 Litern unter der Haube hatten, waren an der großen, geschlossenen Wölbung der Haube vorne erkennbar; diese trägt auch unser Modellauto zur Schau. Die Ansaugrohre wirken ebenso authentisch, wie die gusseisern gestalteten Zylinderköpfe. Der Ferrari 250 GTO wurde zur Homologation von Ferrari für Rennen in der GT-Klasse gebaut. Das erklärt die Haubenverschlüsse mit den kleinen Lederriemen und Gürtelschnallen, die funktionsfähig nachgebildet wurden.
Wieso funktioniert der Motor nicht?
Dass die Gestänge und Leitungen rund um den beim Vorbild zum Modell 291 kW / 397 PS leistenden Antriebsatz in der korrekten Farbgebung nachempfunden wurden, versteht sich beinahe von selbst. Gleiches gilt für die Schalter und Elemente im Innenraum, die der Sammler an der in ihrer Anmutung ebenfalls dem Vorbild korrekt entsprechenden Armaturentafel findet. Aber warum funktioniert das alles nicht? Denn das Finish, in dem CMC diese Details umgesetzt hat lässt fast vermuten, als handele es sich nicht um das Modell, sondern ein Original. Es ist ganz einfach ganz großes Kino, was im Modellbau möglich ist – und was uns die Modellautos der unteren Preisklassen im Segment 1:18 leider nicht bieten. Man stelle sich einen Mercedes-AMG GT mit diesem Finish vor; oder einen R8, der selbst in 1:12 damit nicht mithalten kann.
Wir lieben das Holzlenkrad
Doch zurück in den Innenraum: Highlight im Interieur ist mit Sicherheit das Holzlenkrad, sind aber auch die Sicherheitsgurte, deren Verschlüsse sowie natürlich die stoffbezogenen Sitze, der Gitterrohrrahmen und die Schaltkulisse – okay, der ganze Innenraum besteht ausschließlich aus Highlights. An der Außenhaut begeistern die zu öffnenden Serviceklappen, der Tankdeckel, auch die unglaublich schön gemachten Speichenräder, auf denen der GTO steht. CMC hat es also wie kein anderer Modellbauer verstanden, diesem Juwel aus der Geschichte des Motorsports ein würdiges Denkmal zu setzen: Siege bei den 12 Stunden von Sebring, der Targa-Florio, den 1000 Kilometern von Spa-Francorchamps und in Le Mans, wo der GTO 1962 und 1963 zusätzlich Zweiter wurde und die GT-Wertung gewann.
Auktionserlöse jenseits von Gut und Böse
Dass CMC auch die Karosserie aus Zinkdruckguss bis in die letzte Öffnung realitätsgetreu nachgebildet hat, das erkennen wir an den durchbrochen ausgeführten Luftauslässen in den vorderen Kotflügeln, an den aus transparentem Kunststoff gefertigten Abdeckungen der Lufteinlässen auf der Motorhaube sowie an den Radhausentlüftungen an den hinteren Kotflügeln. Als Hammer stufen wir die Nachbildung des Innenlebens der Abgasendrohrstücke ein sowie die mit Rahmen versehenen Nachbauten der Rücklichter. Ja, ein halber Tausender für ein Modellauto ist viel Geld, aber es ist vielleicht ein Modell, das man(n) sich eben ein Mal im Leben gönnen sollte. Eine Benotung können wir zu Modellautos von CMC jedenfalls nicht vornehmen, denn dann könnten wir die Note 1 niemandem sonst mehr geben. Die 36 gebauten Original-GTO gibt es übrigens alle noch: Einst für rund umgerechnet 37.000 Euro angeboten bringen sie heute auf Versteigerungen um die 40 Millionen Euro. Unfassbar, oder?
PS: Taucht in das oben eingebettete Video ein und erlebt eine andere Welt. Eine ganz andere Welt.