Als der Mercedes-Benz 300 SEL 6.8 AMG im Jahr 1971 beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps antrat, hätte wohl niemand erwartet, dass dieser über fünf Meter lange Luxus-Straßenkreuzer bald Motorsportgeschichte schreiben würde. Der von AMG aufgerüstete Bolide mit seinem auf 6,8 Liter vergrößerten V8-Motor trat in einer Zeit an, in der AMG selbst noch ein kleines, unabhängiges Tuningunternehmen war – ohne offiziellen Werksstatus, aber mit jeder Menge Leidenschaft. Aus einem Unfallwagen entsteht bei AMG die heute als „rote Sau“ bekannte Rennlimousine 300 SEL. Neben dem Auftritt in Spa wird der 300 SEL im selben Jahr noch in weiteren Rennen eingesetzt.
Zwei dieser Einsätze spiegeln sich nun auch in zwei Modellen wider, die im Maßstab 1:18 detailgetreu vom Label WERK83 umgesetzt wurden. Beide stammen aus gewohnt hochwertiger Fertigung und zeigen den 300 SEL 6.8 AMG mit der Startnummer 38 (Saisonfinale Hockenheim 1971) und der Startnummer 12 (12h Paul Ricard 1971). Der gelb lackierte Mercedes in der bekannten “Hannen-Alt”-Lackierung wurde beim Saisonfinale in Hockenheim ebenfalls von Hans Heyer pilotiert. Das Modell mit der Startnummer 12 ist in Silber gehalten und wurde beim 12-Stunden-Rennen in Paul Riccard von José Dolhem, Klaus Behrmann und Jean-Pierre Jabouille gelenkt. Beide Modelle überzeugen durch fein gearbeitete Details – von der breiten Front bis zu den charakteristischen Felgen – und holen ein Stück Rennsportlegende in die Vitrine.
Was als Experiment begann, wurde über Nacht zur Sensation: Der große, auffällige AMG-Mercedes setzte sich immer wieder gegen deutlich leichtere und agilere Konkurrenten durch. Die Motorsportwelt staunte, und AMG war plötzlich in aller Munde. Der Spitzname „Rote Sau“ war geboren – eine liebevolle Mischung aus Respekt und Ungläubigkeit gegenüber der schieren Wucht dieses Fahrzeugs.
Leider endet die Geschichte der roten Sau genau so schnell wie sie begonnen hat bereits im Jahr 1972. Die Reglements, die den Hubraum der eingesetzten Fahrzeuge auf maximal fünf Liter begrenzen, disqualifizieren den 300 SEL leider. Das originale Fahrzeug, dass 1971 in Spa eingesetzt wurde steht leider nicht wie viele vermuten im Mercedes-Benz-Museum. Der französische Rüstungskonzern Matra kaufte das Fahrzeug damals auf, da zum Test von Flugzeugreifen nach einem Fahrzeug gesucht wurde, welches innerhalb von 1000 Metern auf 200 km/h beschleunigen kann. Danach verliert sich die Spur der roten Sau. Heute vermuten Experten eine Verschrottung Ende der 80er Jahre. Alle Fahrzeuge, die man heute auf Messen sehen kann, sind daher unterschiedlich detailgetreue Replikas des Originals.
Mercedes-Benz AMG 300 SEL 6.8 #12 12h Paul Ricard 1971 WERK83, UVP 79,95 €, Art-Nr.: W18030004
Mercedes-Benz 300 SEL 6.8 #38 Final of season Hockenheim 1971 H. WERK83, UVP 79,95 €, Art-Nr.: W18030003
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![]() | Mercedes-Benz AMG 300 SEL 6.8 #12 12h Paul Ricard 1971 Dolhem, Behrmann, Jabouille 1:18 WERK83 | 63,96 € |
![]() | Mercedes-Benz 300 SEL 6.8 #38 Final of season Hockenheim 1971 H. Heyer 1:18 WERK83 | 63,96 € |