In der vergangenen Woche sind wir den Machern von Minichamps fast um den Hals gefallen vor Begeisterung für das Modell des BMW M1 in einer Rennversion. Jetzt folgt erneut eine aus Respekt sehr tiefe Verbeugung vor den Aachenern, denn mit der Straßenvariante des von 1978 bis 1981 gefertigten Sportwagens bringt Minichamps erneut einen echten Hammer. Im Maßstab 1:18 ausgeführt kann der Sammler auch beim M1 für die Straße Türen, Hauben und Klappscheinwerfer öffnen und so Einblicke in Modellbaukunst und Vorbildtechnik gewinnen. Wir finden den BMW einfach klasse und gehen noch weiter: Warum bringt BMW nicht eine Neuauflage genau in dieser Form? Mit diesen Linien, eine exakte Kopie und keine Neuinterpretation mit Kurven und Rundungen à la M1 Hommage 2008, die die Optik des Originals nur verfälschen?
Die wichtigsten Fakten zur Straßenversion
Ja, wir geben zu, wir lieben dieses Auto und auch dieses Modellauto; alleine schon wegen der Linien und des exzellent dazu passenden Farbtons Orange. Minichamps hat es wieder einmal fantastisch hinbekommen, die Anmutung des Vorbilds auf das Modellauto zu übertragen: Der Look des Diecast-Modells trifft die Linien und Proportionen des von Giorgio Giugiaro geschaffenen Designs perfekt. Ursprünglich sollte der M1 ja bei Lamborghini hergestellt werden, doch das ging schief. Baur in Stuttgart zeichnete für die Endmontage verantwortlich, aber das italienische Blut blieb im Design erhalten. Der BMW erhielt einen Reihenmotor mit 6 Zylindern, der mit 4 Ventilen pro Topf beatmet wurde und seine 204 kW / 277 PS aus 3,5 Litern Hubraum schöpfte.
Motor aus dem M 635 CSI
Vom Motor mit der mechanischen Kugelfischer-Einspritzanlage mit Einzeldrosselklappen ist bei Minichamps natürlich kaum etwas zu sehen, da der Antriebssatz als Mittelmotor nur sehr wenig von sich preisgibt, wenn der Sammler die Heckklappe öffnet. Unter der ist aber noch ein Kofferraum zu finden. Der Motor des Vorbilds mit der Bezeichnung M88 stemmt ein maximales Drehmoment von 330 Newtonmetern (Nm) bei 5.000/min auf die Kurbelwelle und sollte 1983 auch im M 635 CSI debütieren, dort aber um eine elektronische Einspritzung aufgerüstet. Der M1 für die Straße beschleunigt in rund 5,6 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 262 Stundenkilometern. In den 3 Jahren seiner Bauzeit stellte BMW 460 Exemplare vom M1 her.
Bringt das Vorbild zurück!
Für die Entwicklung und Produktion gründete der Autohersteller übrigens die BMW Motorsport GmbH, die noch heute erfolgreich im Bereich der Individualisierung der Autos von BMW tätig ist. Die Grundlage für den Aufbau der Karosserie des M1 war damals ein Gitterrohrrahmen. Die Klappscheinwerfer wurden eingeführt, weil die Vorschriften der USA für die Höhe der Lampen diese wegen der flachen Front erforderten. Am Modell gefällt uns, dass die Schlitze in der Fronthaube ebenso durchbrochen sind, wie die der Blende über der Heckklappe. Das Cockpit des intern mit der Bezeichnung E26 versehenen M1 ist wie üblich vorbildgerecht, aber zeitgemäß spartanisch wiedergegeben. Alles in allem ist der M1 in 1:18 ein Modell, das den Wunsch an die Wiederkehr des Originals so richtig befeuert; gute gebrauchte M1 kosten ab 800.000 Euro.