27.04.2023Brüderduell mit Folgen bei den ADAC TotalEnergies 24h Nürburgring 2022

Nach zwei Jahren mit coronabedingten Einschränkungen für Zuschauer kamen 2022 zum 50. Jubiläum des Langstreckenklassikers die Fans zurück an die Strecke. Rund um die Nürburgring-Nordschleife zeigte sich das altbekannte und so schmerzlich vermisste Bild der Camper, selbstgebauten Tribünen, Fahnen und Feuerwerke. Laute Musik bis in die frühen Morgenstunden und der Geruch von Grillfleisch zogen über die Strecke und jedes vorbeifahrende Fahrzeug konnte endlich wieder gebührend gefeiert werden.

Nicht nur auf, sondern auch neben der Strecke war vor allem der neongrüne Publikumsliebling von Manthey-Racing in aller Munde und auf tausenden von Caps, Shirts und Pullovern zu sehen. Um den auffälligen Porsche 911 GT3 R, der beim 24-Stunden-Rennen von den Franzosen Kévin Estre und Frédéric Makowiecki, Laurens Vanthoor aus Belgien und dem Dänen Michael Christensen pilotiert wurde, hat sich über die letzten Jahre eine eingeschworene Fangemeinde entwickelt.

Nach dem Sieg im vorherigen Jahr war für das Manthey-Racing-Team 2022 klar, dass eine Titelverteidigung das Mindeste war, um die Fans des gelbgrünen Flitzers nicht zu enttäuschen. Das Glück fuhr in diesem Jahr allerdings nicht beim Rennstall aus Meuspath mit und der „Grello“ sollte aus anderen Gründen als der Titelverteidigung für Schlagzeilen sorgen und die ungeteilte Aufmerksamkeit erlangen.

Schon im Qualifying führte ein Tempovergehen von Werkspilot Kévin Estre dazu, dass das routinierte Fahrer-Quartett vom Ende der ersten Startgruppe aus ins Rennen gehen musste. Dies versprach eine spannende Aufholjagd und genügend Stoff zum Mitfiebern für die Zuschauer an der Strecke. Nach nicht einmal vier Stunden hatte es der „Grello“ bereits auf die fünfte Gesamtposition geschafft. Am Steuer saß zu diesem Zeitpunkt der Belgier Laurens Vanthoor.

Über mehrere Kilometer kämpfte er beharrlich gegen seinen Bruder Dries im blauen Phoenix Audi R8 LMS um Rang vier. Auf der Geraden der Döttinger Höhe konnte Laurens dann den Windschatten des Audi nutzen. Für einen kurzen Augenblick sah es so aus, als könnte er seinem Bruder die Position streitig machen. Doch im Bereich Tiergarten kam es dann zum Show-Down des Brüder-Duells. Eine Berührung der parallel fahrenden Boliden an der engen Stelle drehte den „Grello“ bei hoher Geschwindigkeit aufs Grün und führte zum frühzeitigen Aus des Vorjahressiegers.

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