Was ein Porsche 956B ist? Nun, eigentlich dasselbe wie ein Porsche 956 LH, doch beim Motor des ab dem Jahr 1984 eingesetzten Sportwagen-Prototyps gibt es einen wesentlichen Unterschied und daher das „B“ in der Bezeichnung: Statt einer mechanischen Einspritzanlage kam zu dieser Saison eine elektronische Einspritzung von Bosch zur Anwendung, denn der Automobile Club de l’Ouest als Veranstalter der 24 Stunden von Le Mans reduzierte die erlaubte Kraftstoffmenge für 1.000 Kilometer von 600 auf 510 Kilometer. Dieser Wechsel hatte aber den erfreulichen Nebeneffekt, dass die Leistung des Sechszylinder-Boxermotors auf 470 kW / 640 PS anstieg. Doch so richtig glücklich war Porsche mit den ACO nicht, denn das Werk verzichtete in diesem Jahr auf die Teilnahme am Rennen an der Sarthe. Allerdings machten die Kundenteams ihren Job auch nicht schlecht: Sieben Porsche 956 waren vorne!
Und ganz oben auf dem Siegertreppchen standen Klaus Ludwig und Henri Pescarolo mit dem von New Man Joest Racing eingesetzten Porsche 956B der Klasse C1, zu dem Solido nun eine preiswerte Verkleinerung in den Maßstab 1:18 anbietet. Die unter den Artikelnummern S1805502 bzw. 421187700 in den Handel gekommenen Modellautos werden aus Diecast hergestellt und erhalten – absolut selten geworden in diesem Genre – beidseitig zu öffnende Türen. Diese gewähren einen großzügig bemessenen Einblick in das, dem Vorbild entsprechend nachgebaute, Cockpit. Der Meinung der Redaktion nach ist das eine wirkliche spannende Entwicklung, dass das für seine preisgünstigen Modellautos bekannte Label diesen Schritt geht, der diese Miniaturen beträchtlich aufwertet: Es gibt etwas zum Spielen, während der Sammler am Schreibtisch sitzt und beispielsweise telefoniert.
Aber der bessere Einblick in die Kanzel der Piloten ist natürlich sowieso ein Vorteil. Anmutung, Linienführung und die Details wie z.B. Scheinwerfer, Rückleuchten und BBS-Kreuzspeichenfelgen entsprechen im Finish ebenfalls hohen Ansprüchen. Somit setzen diese Modellautos den erfolgreichen Helden von Le Mans 1984 ein würdiges Denkmal: Ludwig und Pescarolo gewannen das Rennen vor 150.000 Zuschauern bei heißem Sommerwetter nach 360 gefahrenen Runden trotz dessen, dass Pescarolo schon nach elf Minuten wegen einer defekten Benzinpumpe an die Box musste. Drei Stunden später: Ludwig kam mit Problemen an der linken Aufhängung rein. Diese sollten der No. 7 bis Sonntagmittag erhalten bleiben, aber der Vorsprung reichte zum Sieg. Im Durchschnitt war der Porsche 956B auf seiner zurückgelegten Strecke von 4.900,276 Kilometern 204,178 Stundenkilometer schnell.
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