Die 24 Stunden von Le Mans sind so etwas wie Wimbledon für Boris Becker, das Wohnzimmer der Sportwagenmarke sozusagen: Mit dem Porsche 919 hybrid holte sich Porsche in diesem Jahr den 17. Gesamtsieg an der Sarthe. Darunter war auch derjenige, den Porsche sich 1998 mit dem 911 GT1 sicherte. Laurent Aïello, Allan McNish und Stéphane Ortelli gewannen nach 351 gefahrenen Runden das Rennen vom 06. und 07. Juni. Zweitplatzierter war der Porsche 911 GT1 mit der Fahrerkombination Müller, Alzen und Wollek, die den Wagen mit der Startnummer 25 mit nur einer Runde weniger ins Ziel brachten. Ein Doppelsieg also, ganz nach dem Herzen der Sportwagenbauer in Stuttgart; der 16. insgesamt und damit der letzte Erfolg dieser Art bis 2015. Die beiden offenen Porsche LMP1 von Joest Racing kamen hingegen nicht ins Ziel.
Das Modellauto von Spark
Das Team um Hugo Ripert erinnert an diesen Doppelsieg zunächst mit dem Porsche 911 GT1 1998 im Maßstab 1:18. Aus Resine-Kunststoff gefertigt liefert Spark eine in Anmutung und Look perfekt mit dem Vorbild übereinstimmende Miniatur ab, die dem Vorbild entsprechend die Startnummer 25 trägt und sich durch korrekte Wiedergabe aller Aufkleber und Dekorationen auszeichnet. Anbauteile wie Außenspiegelgehäuse und Heckspoiler entsprechen in der Form dem Vorbild; die BBS-Felgen sind Kleinkunstwerke ihres Fachs.
Der Innenraum gibt jedes Detail wieder, wie es Müller, Alzen und Wollek vor sich gesehen haben. Die Verarbeitungsqualität des 149,95 Euro kostenden Modells ist frei von jedem Makel. Im Gegensatz zu den Modellautos von Minichamps aus Le Mans – beispielsweise denen zum Vorbild Porsche 956 Langheck im Maßstab 1:18, über das wir im über diesen Link erreichbaren Artikel berichtet haben – ist die Motorabdeckung beim 911 GT1 nicht abzunehmen. Da geht dem Autofan natürlich sehr viel verloren. Ein Nachbau des 6-Zylinder-Boxermotors wäre sicher auch in der 1998er-Ausgabe ein Augenschmaus. Der Antrieb generierte damals 404 kW / 550 PS aus 3,22 Litern Hubraum, unterstützt von zweifacher Abgasaufladung. Der Biturbo entwickelte bei 5.000 Umdrehungen sein Maximales Drehmoment von 650 Newtonmetern (Nm).
Kein Kraut gegen Porsche gewachsen
Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 325 Kilometern pro Stunde überliefert. Die Carbon-Bremsscheiben hatten vorne wie hinten 380 Millimeter Durchmesser und verzögerten mit Hilfe eines ABS. Die Reifen stammen von Michelin. Das Leergewicht ist mit 950 Kilogramm angegeben. Der 911 GT1 des Jahres 1998 ist eine weiter entwickelte Version des Prototypen aus 1996, gegenüber diesem nicht nur neu gestaltet, sondern auch flacher. Nur so glaubte Porsche, gegen die 1997 in der FIA-GT-Meisterschaft eingesetzten, schnelleren Mercedes-Benz CLK GTR eine Chance zu haben. Mangelnde Zuverlässigkeit der CLK-LM kam Porsche aber nicht wirklich zu Hilfe; so etwas hatte man gar nicht nötig: Nach 19 und 31 Runden war bei AMG-Mercedes schon Schluss; gegen die Erfahrung von Porsche in Le Mans ist eben so schnell kein Kraut gewachsen. Was bis heute gilt: Ein Jahr nach dem Comeback 2014 gewann Porsche erneut.