Zum Wochenende wollen wir an dieser Stelle zwei Miniaturen vorstellen, deren Vorbilder in einem Abstand von rund 46 Jahren erschienen sind, aber dieselben Gene in sich tragen: Sportliches Autofahren kompakt verpackt. Mit dem BMW 2002 Turbo der Baureihe E20 hat der Automobilbauer aus Bayern dieselbe Klientel aktiver Autofahrer im Fokus gehabt, wie mit dem BMW M2 Competion der Baureihe F22. Mit den Auslieferungen der Neuheiten in dieser Woche treffen diese beiden Generationen – zwischen denen gerundet ein halbes Jahrzehnt liegt – im Maßstab 1:18 und von Minichamps aufeinander. Beide Modellautos entsprechen im Finish den hohen Ansprüchen der Fans an die Produkte der Aachener und treffen die Anmutung ihrer Vorbilder perfekt. Freunde des 2002 Turbo können sich besonders freuen, denn Miniaturen dieser Qualität gab es ja in den 1970er-Jahren nicht.
Schauen wir uns also zuerst die Modellautos zum BMW 2002 Turbo an, zu denen Minichamps das Modelljahr 1973 benennt und die in zeitgenössischem orange in einer Auflage von nur 300 Einheiten erscheinen. Die Vorbilder basieren auf der unter dem Entwicklungscode 114 gebauten 02er-Reihe. Mit dem Kürzel E20 wird nur der 2002 Turbo bezeichnet. Das Auto war das erste in Deutschland serienmäßig mit einem Abgasturbolader ausgestattete Großserienfahrzeug und damit noch vor dem Porsche 930 Turbo auf dem Markt – mitten in der Ölkrise also und in dem Zusammenhang für seinen Spritverbrauch in der Kritik: Der Vierzylinder mit seinen 125 kW / 170 PS aus 2,0 Litern Hubraum forderte seinen Tribut. Das maximale Drehmoment wurde mit aus heutiger Sicht knappen 240 Newtonmetern (Nm) angegeben; in der Spitze fuhr der 2002 Turbo 212 Stundenkilometer.
Minichamps bringt die Modelle des mit einem Fünfgang-Handschaltgetriebe entwickelten BMWs mit dem in der Presse als Kriegsbemalung bezeichneten Schriftzug auf dem Bugspoiler, der in Spiegelschrift gehalten war. Die Farbe orange entspricht zwar dem damaligen Zeitgeist, doch aus unserer Sicht wurden die 1672 gebauten Fahrzeuge ab Werk ausschließlich in Polaris-metallicsilber und Chamonix-weiß ausgeliefert. Der Attraktivität des Modells mit der Artikelnummer 155026202 schadet die Farbwahl jedoch nicht. Damit gleicht es sich an die Miniatur des M2 Competion an, der seit Herbst 2018 mit der Modelljahresangabe 2019 auf dem Markt ist und zu dem Minichamps unter der Nummer 155028004 ein ebenfalls aus Diecast sowie mit lenkbaren Vorderrädern hergestelltes Modell in orange metallic und auf 504 Einheiten limitiert ausliefert. Dessen Vorbild ist der Nachfolger des BMW M2, der 2015 auf den Markt kam.
Dieses Facelift macht sich vor allem unter der Haube bemerkbar: Der Sechszylinder-Reihenmotor beim Competition leistet 302 kW / 410 PS anstatt 272 kW / 370 PS beim Ursprungsmodell. Mit 550 Nm gibt der M2 Competion mehr als doppelt soviel Drehmoment an den Hinterantrieb ab, als sein Ur-Ahn BMW 2002 Turbo; geschaltet per Sechsgang-Handschalter oder Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Mit 250 Kilometern pro Stunde bzw. 280 ist der M2 Competition naturgemäß spürbar schneller. In 4,4 Sekunden ist der Handschalter auf 100 Stundenkilometer; 6,9 Sekunden benötigt dazu der 2002 Turbo. Auch daran erkennt man, was sich in 46 Jahren in Design und Technik getan hat, doch im Geiste sind die beiden Modellautos so dicht beieinander wie ihre im Konzept absolut identischen Vorgänger, die in einer Sammlervitrine einfach nebeneinander geparkt werden solllten!
Hier: Klicken Sie zu den Modellautos von Minichamps zu den BMW 2002 und M2 Competition