Geht es Euch auch so? Sitzt Euch der Schrecken über den ersten Wintereinbruch auch so tief in den Knochen? Hat es eigentlich jemals einen so kalten Oktoberbeginn gegeben? 2 Grad am Morgen, die Winterjacke schon im Einsatz? Es ist furchtbar! Aber alles hat bekanntlich seine 2 Seiten: Je kälter es draußen ist und je früher es dunkler wird, desto mehr Zeit hat man(n) zur Pflege seines liebsten Hobbies, dem Sammeln kleiner Autos.
Und jetzt zu der guten Nachricht: Modellautos werden grundsätzlich mit Ganzjahresreifen ausgestattet; das Wechseln auf Winterräder entfällt. ;-) Doch Spaß beiseite: Sich Zeit dafür zu nehmen, die Modelle etwas genauer anzuschauen und sich damit zu beschäftigen ist unterhaltsamer, als manch Außenstehender sich vorstellen kann. Denn oft ist es ein Blick in die Geschichte des Vorbildes, der ein Modellauto erst so richtig spannend macht.
Spannung beim Sammeln am Beispiel Cornelius Euser
Über den BMW M3 der Baureihe E30 im Maßstab 1:18 habe ich erst im Juli dieses Jahres berichtet. Damals hat mich vor allem der Zylinderkopf des Modellauto-Motors begeistert, denn dessen Detaillierung und Finish ist das Highlight am BMW M3 von Minichamps überhaupt. Beim M3 mit der Startnummer 42 aus der DTM 1991 ist das nicht anders, ist doch die Basis dieselbe. Aber das Modellauto im Maßstab 1:18 mit der Nummer 42 ist ein Exklusivmodell und ausschließlich bei ck-modelcars zu haben.
Und dahinter verbirgt sich etwas, was man heutzutage gar nicht mehr kennt. Zwar ist der BMW vom Team BMW Niederlande ordnungsgemäß zur Teilnahme an der achten Saison der neuen Deutschen Tourenwagen Meisterschaft gemeldet, doch taucht er in der Ergebnisliste nicht auf. Hat’s Cornelius Euser etwa nicht gepackt?
Ein M3 Sport Evolution ohne Punkte?
Kann es sein, dass ein BMW M3 Sport Evolution am Ende einer Saison ohne einen Punkt verblieben ist? Naja, 1991 war das zweite Jahr der Teilnahme eines Audi V8 an der DTM – derselbe Audi V8, der bereits in seinem Debütjahr 1990 den Titel gewann. Wurden die BMW M3 von der Übermacht aus Ingolstadt erdrückt? Nein, mitnichten. Seinerzeit war nur die Spezies der Gastfahrer in der DTM verbreiteter als heute.
Cornelius Euser – auch Cor Euser genannt – absolvierte seine Einsätze 1991 hauptsächlich in der Sportwagen-Weltmeisterschaft am Steuer eines Spice SE90C. An dieser FIA-Motorsportserie nahmen Gruppe-C-Sportwagen teil, die mit Saugmotoren sowie Turbomotoren gegeneinander antraten. Das Feld bestand aus Werkswagen von Mercedes, Jaguar, Peugeot und Mazda und wurde um private Eigenkonstruktionen und Kundenchassis wie dem Spice ergänzt.
Cor Euser im Jahr 1991
Der am 25. April 1957 im niederländischen Oss geborene Cornelius "Cor" Euser holte dort für Euro Racing nach 8 Rennen 54 Punkte, sicherte sich somit Platz 5 unter 60 gemeldeten Fahrern und brachte seinem Team damit den 4. Rang der Gesamtwertung ein; einen Platz hinter dem Team Sauber Mercedes mit den Typen C11 und C291. Durch diesen Hauptjob blieb für die DTM nicht genügend Zeit, so dass Euser nur an 7 von 12 Rennen teilnehmen konnte. Punkte gab es da keine.
Der Attraktivität des Modellautos von Minichamps tut das allerdings keinen Abbruch. Wie bei den anderen M3 E30 in 1:18 auch glänzt die Miniatur aus Zinkdruckguss mit einem originalgetreuen Interieur, einem wie gesagt hochdetaillierten Motorraum, lenkbaren Vorderrädern und rundum zu öffnenden Türen bzw. Hauben. Das Modell ist auf nur 1.000 Einheiten limitiert.
Nicht oft genug zu sagen: Motor ist das Highlight
Es kann übrigens um die Decals der Zigarettenmarke ergänzt werden. Aus meiner Sicht trifft das Modellauto vor allem mit dem Motor – der Verkabelungen ebenso bietet wie Zündkerzenstecker und eine Materialvielfalt die hilft, die Details des 2,5-l-Vierzylinder-Reihenmotors des Typs S14 perfekt darzustellen – mitten ins Herz. Im Vorbild lieferte er 175 kW / 238 PS; der Wagen war auf 600 Stück limitiert.
Um das Herz der Fans von M-Power unter Euch anlässlich der Kälte draußen etwas aufzuwärmen habe ich ein Video aufgespürt, das viele Sequenzen des BMW M3 der Baureihe E30 enthält. Der Titel der DTM 1991 ging allerdings erneut an Audi: Erstmals in der Geschichte der Meisterschaft konnte ein Titel verteidigt werden, doch war es dieses Mal nicht – wie 1990 – Hans Joachim Stuck, der sich den Triumph sicherte, sondern sein Markenkollege Frank Biela.