Modellautos im Großmaßstab 1:12 sind keine neue Erfindung, doch in den vergangenen Wochen drängt sich uns der Eindruck auf, als nähme ihre Anzahl zu. In diesem Maßstab hat sich der Modellautohersteller True Scale Miniatures jetzt erneut den Porsche 917 K zum Vorbild genommen: Nach dem roten Modell zum Team der Porsche KG Salzburg mit den Fahrern Hans Herrmann und Richard Attwood kommt jetzt der hellblaue, in Gulf-Farben lackierte Sieger des 24-Stunden-Rennens von Daytona 1970, gesteuert von Pedro Rodriguez, Leo Kinnunen und Brian Redman. Das Modell misst in dieser Größe 33 Zentimeter, ist im Vergleich zum Format 1:18 also satte 11 Zentimeter länger. Der Modellautohersteller – in der Kurzform auch TSM genannt – lieferte den 917 K unter der Artikelnummer TSM141204 und in einer limitierten Auflage von nur 300 Exemplaren aus.
Wie immer wollen wir uns das aus hochklassigem Resine-Kunststoff gefertigte Modell anschauen und Euch mit den wichtigsten Fakten zum Vorbild versorgen. Mit dem Porsche 917 hat der Stuttgarter Sportwagenbauer erstmals die Gesamtwertung der 24 Stunden von Le Mans gewonnen. Hans Herrmann und Richard Attwood siegten mit dem Porsche des Teams Porsche KG Salzburg. Das Auto geht zurück auf den Prototypen, der 1969 auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellt und von einem luftgekühlten Zwölfzylinder-Mittelmotor mit Mittelabtrieb angetrieben wurde. Die ersten Motoren hatten bei einem Hubraum von rund 4,5 Litern eine Leistung von 383 kW / 520 PS bei 8000/min. Doch die Aerodynamik des ersten 917 ließ zu wünschen übrig – erst die Kooperation mit dem Team John Wyer Automotive Engineering sollte diesbezüglich zu zufriedenstellenden Lösungen führen. Wyer setzte auch das Auto für Daytona ein.
Der Porsche 917 K von TSM im Detail
Gekühlt wurde der Motor durch ein im Modell sehr schön nacherzähltes Lüfterrad oberhalb des Motorraums. Der 917 war einer der erfolgreichsten Rennsportwagen der 1970er-Jahre, dessen Bedeutung für Porsche insbesondere darin liegt, bei Sportwagenrennen erstmals in der damals größten Hubraumklasse mehrere Gesamtsiege errungen zu haben. Porsche hatte zu dieser Zeit jede Trophäe im Schrank, die es sich lohnt zu lagern. Kein Wunder: Anfang der 1960er entstand in der Rennsportabteilung ein nagelneuer Achtzylinder und bei den Serienfahrzeugen wurde ein Sechszylinder entwickelt, der das Fundament für die spätere 911er-Legende legen sollte. Beide Aggregate wurden in diversen Rennen eingesetzt. Fertig war die Dominanz. Allein ein Sieg bei Le Mans und der Weltmeistertitel auf der Langstrecke fehlten. Über den Porsche 908 und seinen um zwei Zylinder längeren 911er-Motor führte der Weg zum Porsche 917.
TSM liefert mit den Modellen in 1:12 einen Hingucker, der mit der Ausführung seiner Details punktet. Wer einen Blick auf die Scheinwerfer und deren Finish oder auf die Hinterachs- und Getriebepartie wirft versteht, was wir meinen: Akribie und hochwertige Materialien zeichnen ein ausgezeichnetes Bild der Sportwagen-Ikone nach: Gitterrohrrahmen und Fahrwerk sind eine Wucht. Gleiches gilt auch für den Nachbau des Cockpits mit seiner vergleichsweise kargen Innenausstattung. Unser Fazit: Der Porsche 917 K ist das ultimative Modellauto für diejenigen Porsche-Fans, die zu Hause keine Sammlung, aber einen einzigen, hammermäßigen Blickfang wünschen; ganz gleich, ob in den Salzburg-Farben oder dem freundlichen Blau des hier vorgestellten Modells.