Für rund ein dreiviertel Jahrhundert fand auf der italienischen Insel Sizilien mit der Targa Florio eine der weltweit wichtigsten Motorsportveranstaltungen statt. Bis in die späten 70er Jahre führte das waghalsige Rennen über öffentliche Straßen durch die Gebirge und Dörfer der Insel. Erstmals im Jahr 1906 unter der Führung von Begründer Vicenzo Florio ausgetragen, verlief die Targa Florio teilweise über die komplette Insel. Selbst die ab den 50er Jahren verwendete „Piccolo“-Streckenvariante war 72 Kilometer lang und beinhaltete, je nach Zählweise, rund 900 Kurven.
Die Targa Florio war nicht nur ein wichtiges Einzelsportereignis. Sie war zwischen 1955 und 1973 auch Bestandteil der damaligen Sportwagen-WM – sozusagen dem Vorläufer der heutigen FIA WEC. Auch damals war Porsche einer der Protagonisten. Bei den Zuffenhausenern stand für die Saison 1970 die Titelverteidigung nach dem WM-Gewinn im Vorjahr auf der Agenda. Dieses Vorhaben ging Porsche hauptsächlich mit dem legendären 917 an. Doch dieser wurde für die engen Kurven der sizilianischen Gebirgsstraßen und Dörfer für zu schwer und behäbig befunden, um bei der Targa Florio erfolgreich sein zu können.
Also brachte Porsche den gänzlich anders konzipierten 908/03 zur Targa Florio 1970. Sein 3,0-Liter-Achtzylinder-Boxermotor war deutlich schwächer als das Aggregat im 917. Doch dafür wog der „Strich-Drei“ nur 545 Kilogramm. Zudem wurde der Fokus auf die Verlagerung des Gewichts gelegt, zum Beispiel durch eine enorm weit vorne liegende Sitzposition. Die Fahrer reagierten zunächst mit Skepsis und Kritik, doch der Zeitvergleich mit dem 917 ließ letztlich keine Zweifel an den Vorteilen des 908/03 verbleiben.
Jo Siffert und Brian Redman im Auto mit der Startnummer 12 führten einen Porsche-Doppelsieg an. Leo Kinnunen und Pedro Rodríguez in der Startnummer 40 wurden Zweite vor dem Werks-Ferrari. Dabei setzte Kinnunen in der letzten der elf Runden noch die schnellste je gefahrene Zeit auf der „Piccolo“-Streckenvariante. Björn Waldegård und Richard Attwood im dritten 908/03 wurden Fünfte.
Neben der Targa Florio wurde der Leichtbau-Porsche noch auf der Nürburgring-Nordschleife eingesetzt. Dort gelang mit einem weiteren Doppelsieg die angestrebte Titelverteidigung bereits vor dem Saisonhöhepunkt in Le Mans.
Nach zwei weiteren Einsätzen im Jahr 1971 endete die werksseitige Geschichte des 908/03 bereits. Genauso waren die Tage der Targa Florio gezählt. Ihr Sicherheitsstandard war schlicht nicht mehr zeitgemäß. 1973 zählte sie letztmalig zur WM, nach 1977 war endgültig Schluss.
Heutzutage wird als Tribut an die Targa Florio eine Rallye ausgetragen, bei der die Prüfungen über Teile des ehemaligen Rennstreckenverlaufs führen. Außerdem werden Inseltouristen durch zahlreiche Schilder am Straßenrand darauf aufmerksam gemacht, welch bedeutsames Geläuf sie gerade befahren. Und Porsches noch heute verwendete Modellbezeichnung „Targa“ kommt auch nicht von ungefähr.
Und dann sind da selbstverständlich noch die Modelle, mit denen die glorreichen Triumphe bei der Targa Florio in Ehren gehalten werden. Die drei Porsche 908/03 aus dem Jahr 1970 hat das ck-modelcars-Label WERK83 im Maßstab 1:18 herausgebracht. Alle drei Autos spiegeln ihre Originale bestmöglich wider und lassen sich anhand der unterschiedlich gestalteten orangenen Pfeile gut unterscheiden. Außerdem wurden das Cockpit und der Motorraum originalgetreu und detailliert nachgebildet.
Porsche 908/03 #12 Gulf Sieger Targa Florio 1970 Siffert, Redman 1:18 WERK83, UVP 79,95 €, Art-Nr.: W18031003
Porsche 908/03 Gulf #40 2nd Targa Florio 1970 Kinnunen, Rodriguez 1:18 WERK83, UVP 79,95 €, Art-Nr.: W18031004
Porsche 908/03 #36 Gulf 5th Targa Florio 1970 Waldegaard, Attwood 1:18 WERK83, UVP 79,95 €, Art-Nr.: W18031005