Beim Porsche 956 handelt es sich um den erfolgreichsten Rennwagen den Porsche je gebaut hat. Der Prototyp gewann von 1982 bis 1984 alle Titel, die es in der FIA-Sportwagen-Weltmeisterschaft zu gewinnen gab. Die Änderungen des Reglements machte es ab 1982 notwendig von Seiten Porsche zu reagieren. Die bisher in Le Mans eingesetzten Porsche 936 und Porsche 935 konnten nicht mehr eingesetzt werden und man entschied sich auf dem Reglement der neuen Gruppe C einen Prototyp an den Start zu bringen. Neben der Version des Porsche 956LH (Langheck) gab es ab 1984 eine Evolutionsstufe. Eine weitere Änderung des Reglements beschränkte die maximal zu verbrauchende Treibstoffmenge der Rennwagen. Die dafür notwendigen Umbauten brachten dem 956 die Evolutionsstufe „B“ ein. Die Prototypen-Rennwagen die Anfang der 80er Jahre alles gewannen was man gewinnen konnte, hält das Label CMR für uns im Maßstab 1:12 bereit. Die beeindruckende Größe der Modelle, die eine Länge von knapp 40cm aufweisen, machen sie zu einem Hingucker wie es ihre Vorbilder im Maßstab 1:1 ebenfalls waren. Nicht umsonst wurden die hochwertigen Modelle von der Fachzeitschrift „Modellfahrzeug“ zum Modellauto des Jahres 2022 gewählt. Die beiden Modelle im Rothmanns-Design können mit den im Lieferumfang enthaltenen Decals in das originale Design der 80er verwandelt werden. Alle vier Modelle nebeneinander geben ein mehr als beeindruckendes Bild ab.
1982 schickt die Mannschaft um Rennleiter Peter Falk und Projektleiter Norbert Singer zum ersten Mal den Porsche 956 ins Rennen. Die Vorgaben der Gruppe C lauten im Groben: maximaler Verbrauch 60 Liter per 100 Kilometer, geschlossene Fahrzeuge mit einem Mindestgewicht von 800kg. Der verbaute 2,65 Liter Sechszylindermotor leistet damals dank Turboaufladung 620 PS. Ende März absolviert der Porsche 956 auf dem werkseigenen Testgelände in Weissach die ersten Kilometer. Knapp 10 Wochen später startet Porsche bereits in Le Mans mit drei Fahrzeugen. Neben dem siegreichen Fahrzeug, welches von Jacky Ickx und Derek Bell pilotiert wird, heißt die zweite Fahrerpaarung Jochen Mass und Vern Schuppan. Das dritte Fahrzeug wird von Al Holbert und Hurley Haywood pilotiert. Jürgen Barth ist auf allen drei Fahrzeugen als Ersatzfahrer gemeldet. Am Ende stehen alle drei Fahrzeuge auf dem Podest und Porsche sichert sich mit dem neuen Prototypen Platz 1-3.
1983 fiel der Porsche Le Mans Sieg für die Konkurrenz noch etwas erdrückender aus. Elf Porsche 956 gingen an den Start, neun kamen ins Ziel und belegten die Plätze 1-8 und 10. Lediglich ein Sauber C7 der Platz 9 belegte, konnte den „Sieg in Reihe“ verhindern. Porsche kommentierte dies cool mit den Worten „nobody is perfect“. Wieder gewannen zwei Werkswagen das Rennen in Le Mans. Die Siegerpaarung in diesem Jahr hieß Vern Schuppan, Hurley Haywood und Al Holbert.
1984 wurde die maximal erlaubte Verbrauchsmenge an Sprit durch das Reglement von 60 auf 51 Liter gesenkt. Ein Werksteam schickte Porsche in diesem Jahr nicht an den Start. Dennoch war der Porsche 956 prominent vertreten durch die Privatteams Joest- und Kremer-Racing und weiteren Teams aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Zu Beginn des Rennens sah es für die spätere Siegerpaarung Henri Pescarolo und Klaus Ludwig vom Team Joest-Racing nicht nach einem erfolgreichen Rennen aus. Bereits nach 11 Minuten musste Henri Pescarolo den Porsche 956 in die Box fahren, um eine defekte Benzinpumpe reparieren zu lassen. Nach diesem Stopp kam man als Letzter zurück auf die Strecke. Klaus Ludwig musste nach drei Stunden ebenfalls an die Box und verlor 14 Minuten beim Tausch der linken Aufhängung. Gegen 21 Uhr hatten es die beiden Fahrer dennoch geschafft wieder unter den ersten Zehn der Gesamtwertung zu sein. Am frühen Sonntagmorgen lag der 956B von Joest dann das erste Mal in Führung. Trotz immer wieder auftretenden Problemen mit der linken Aufhängung konnte der Porsche mit der Startnummer 7 am Ende das Rennen mit zwei Runden Vorsprung gewinnen.
1985 gelang dem Team von Joest Racing das Kunststück den Sieg in Le Mans zu wiederholen. Porsche selbst setzte erstmals den 962 mit prominenten Fahrern ein und war großer Favorit auf den Sieg. Aber Joest hatte die Geschwindigkeit in Kombination mit dem limitierten Treibstoffverbrauch einfach besser im Griff. Im Ziel waren sogar noch 100 Liter Treibstoff nach Reglement übrig. Das Trio, das den siegreichen Porsche pilotierte, war Klaus Ludwig, der weitaus mehr als die Hälfte der Zeit am Steuer saß, Paolo Barilla (Rennfahrer und Inhaber der bekannten Nudelmarke) und der Hobbyrennfahrer John Winter, der lediglich einen Stint im Rennen gefahren war. Winter, der eigentlich Louis Krages hieß kam aus Bremen und nutzte das Pseudonym, um sein Rennsporthobby vor seiner Familie geheim zu halten. Dies sollte ihm nach dem Sieg in Le Mans schwergefallen sein.
Galerie